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Tanger

Wo Afrika Europa fast berührt

 

Image by Todor Andonov

Von Andalusien nach Tanger

Weiße Dörfer wie Vejer oder Medina-Sidonia, sanfte Hügel, Olivenhaine, gerade noch Tapas in einem schattigen Innenhof, ein letzter Blick über die Landschaft, dann geht es weiter nach Tarifa.

Zwischen Dünen, maurischen Mauern und kleinen Concept Stores, oft von Zugezogenen geführt, die Surfkultur mit Design und Handwerk verbinden, entfaltet Tarifa eine ganz eigene Mischung aus Bohème und andalusischer Geschichte. Gerade einmal 14 Kilometer liegen zwischen den Küsten. In Tarifa treffen Atlantik und Mittelmeer aufeinander und Europa blickt über das Wasser nach Afrika.

Die Fähre nach Tanger braucht eine Stunde. Kaum legt das Schiff an, wirken Geräusche, Gerüche und Farben wie neu justiert, vertraut und doch völlig anders. Plötzlich liegt der Duft von Minztee in der Luft. Nur wenige Seemeilen und alles fühlt sich anders an.

Tanger

 

Hier sind die Kontinente nur durch einen schmalen Streifen Wasser getrennt.

An klaren Tagen liegt die spanische Stadt Tarifa auf der gegenüberliegenden Seite so nah, als könne man sie mit der Hand erreichen. Doch Tanger ist weit mehr als ein geografischer Grenzpunkt. Die Stadt fühlt sich an wie ein Ort zwischen den Welten und sogar zwischen den Zeiten.

 

 

Schon Phönizier, Griechen und Römer schätzten die Lage der Stadt, später wurde sie zu einem Zentrum islamischer Kultur und Wissenschaft. Im 16. Jahrhundert entdeckten auch die Spanier ihren Reiz. Sie blieb ein Ort, der über Jahrhunderte hinweg Kulturen miteinander verband, war Zuflucht für Schriftsteller, Künstler und Freigeister. Matisse, Paul Bowles, Jean Genet, Tennessee Williams, Truman Capote, William S. Burroughs und  die Rolling Stones waren hier. Heute hat sie sich wieder neu erfunden, etwas leiser aber mit derselben magnetischen Kraft zieht sie neugierige Entdecker und Kreative an.

Die Medina wirkt wie aus der Zeit gefallen, mit ihren weiß getünchten Häusern und engen Gassen. In den Hügeln darüber duftet die Luft nach Salz und Jasmin. Man denkt sofort an Paul Bowles, amerikanischer Schriftsteller und Komponist, der bis zu seinem Tod 1999 fast sein ganzes Leben hier verbrachte. Sein berühmter Roman The Sheltering Sky entstand hier; sein Haus wurde zum Treffpunkt für Literaten wie Burroughs und Capote. Bowles schrieb:

Tangier is more New York than New York …

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Und William S. Burroughs schrieb:

Tangier is a place where the past and the present exist simultaneously,

where anything can happen and usually does.

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Villa Mabrouka

 

Eingebettet in einen üppigen Garten über der Stadt findet man die Villa Mabrouka. Einst war sie das private Refugium von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé.

In ‚Les Paradis secrets d’Yves Saint Laurent et de Pierre Bergé‘ von Jacques Grange liest man, wie Yves Saint Laurent und Pierre Bergé 1997 die Villa Mabrouka kauften und Grange mit der Einrichtung betrauten. Die Idee: ein exzentrischer Engländer der 1950er-Jahre, der sich in Marokko niederlässt. Jeder Raum erhielt eine eigene Farbe, ein blaues, ein Salon, ganz in gelb wie eine Bühne für ein Stück von Tennessee Williams. „Ich habe hier in Marokko, sowohl in Marrakesch als auch in Tanger das Klima meiner Kindheit wiedergefunden“, sagte Yves. „Die Vegetation bringt mir eine große Ruhe.“

Heute ist die Villa Mabrouka ein elegantes Boutique-Hotel mit nur zwölf Suiten, kürzlich wirklich liebevoll restauriert vom britischen Designer Jasper Conran. Die Atmosphäre ist unaufgeregt chic. In den lichtdurchfluteten Räumen verbinden sich marokkanisches Handwerk, französischer Esprit und ein Hauch englische Landhaus-Romantik, wie ursprünglich von Yves Saint Laurent gewünscht. Das alles klingt zwar nach einer wilden Mischung aber wenn man die Fliesen, feine Stoffe, handgefertigte Möbel direkt vor seinen Augen hat, wirkt es genau richtig. Alles ist sorgfältig ausgesucht, nichts überladen.

 

Zwei Pools, einer in den Fels eingelassen, der andere von smaragdgrünen Fliesen umgeben, sorgen für Erholung mit Blick aufs Meer. Der von Madison Cox gestaltete Garten mit Bougainvillea, Orangenbäumen und Agapanthus macht das Erlebnis so vollkommen, dass man hier stundenlang verweilen möchte, versunken in Düften und all den Farben.

 

Ein Ort, der ein Lebensgefühl einfängt, das es so nur hier gibt, selbst wenn man Yves Saint Laurents Mode und sein Leben kennt. Hier spürt man nicht nur seinen Stil, sondern auch seine Sehnsucht nach Schönheit, Stille und Rückzug.

Tanger ist eine Stadt, die sich nicht erklären lässt, man muss sie erleben.

Wer einmal kommt, bleibt oft länger. Und wenn das nicht geht, dann trägt man sie zumindest innerlich noch lange mit sich bis man wiederkommen kann.

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Leyla

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